Geschwindigkeit und Schlaghärte ist nicht alles beim Tischtennis. Auch die verschiedenen Tischtennis Schnittarten, auch bekannt als Rotation, sind eine gefährliche Waffe im Tischtennis. Doch was hat es mit den Schnittarten auf sich und wie solltest du mit Ihnen umgehen? Grundlegend unterscheidest du zwischen drei verschiedenen Schnittarten:
- Unterschnitt
- Topspin
- Seitschnitt
Wenn du diese Schnittarten verstehst, verringerst du nicht nur deine Fehlerquote, sondern kannst die Schnittarten auch als Waffe für dein eigenes Spiel verwenden. Im Folgenden erläutern wir kurz die verschiedenen Schnittarten, die es im Tischtennis gibt, und erklären, wie du auf die verschiedenen Schnittarten reagieren solltest.
Inhaltsverzeichnis
Unterschnitt
Besonders mit Unterschnitt haben viele Spieler im Amateurbereich große Probleme. Doch was genau ist Unterschnitt, wie erzeugst du ihn und wie solltest du auf ihn reagieren? Unterschnitt beschreibt die Rotation bei welcher sich der Ball rückwarts dreht. Diese Schnittart kommt hauptsächlich beim Tischtennis Aufschlag oder dem Schupfball (vergleichbar mit Slice im Tennis) vor. Du erzeugst Unterschnitt indem du den Ball von unten streifst und somit eine rückwartsdrehende Rotation erzeugst. Ein wirklich gutes Beispiel für einen Unterschnitt-Aufschlag kannst du diesem kurzen Video von Jun Mizutani, Japans bestem Tischtennis-Spieler sehen.
Wie du auf Unterschnitt reagieren solltest
Aber wie solltest du auf einen stark angeschnittenen Unterschnitt-Ball reagieren? Hierfür ist es wichtig zu verstehen, wie ein Unterschnittball vom eigenen Schläger abspringt. Wenn du einen Unterschnitt mit offenem Schlägerblatt annimmst, dann springt dieser Ball nach unten ab und landet auf der eigenen Tischseite oder im Netz. Um diesen Ballsprung auszugleichen, musst du den Ball „gefühlt“ nach oben spielen. Oft machst du das, indem du einen Topspin spielst, diesen aber mehr nach oben ziehst als einen normalen Topsin. Je nach Intensität des Unterschnitts musst du den Ball nur ein bisschen oder sehr stark nach oben spielen. Alternativ kannst du auf einen Unterschnittball auch mit einem Schupf reagieren und somit den Unterschnitt einfach zurückspielen. Hier gilt es einfach viel zu üben. Wenn du gerade keinen Trainingspartner hast, bietet sich auch das Training mit der Tischtennis Ballmaschine super an, um das Zurückspielen von Unterschnitt-Bällen zu üben.
Topspin / Überschnitt
Topspin ist die wahrscheinlich wichtigste Rotation, die es für einen Spieler zu beherrschen gilt. Besonders im Ballwechsel ist es dir Rotationsart, die am häufigsten vorkommt. Beim Topspin handelt es sich um die Rotation, bei welcher der Ball sich nach vorne dreht. Dies kann man sich wie einen Fussball vorstellen, welchen man den Berg herunterrollen lässt. Das Besondere am Topspin ist, dass du durch diesen die Sicherheit deiner Schläge deutlich erhöhen kannst. Wenn du Topspin erzeugst, so erhält der Ball erhöhten Ballabsprung. Hierdurch ist das Risiko geringer, dass der Ball am Netz hängen bleibt und so verringert sich die Fehlerquote deiner Schläge.
Wie du auf Topspin reagieren solltest
Im Vergleich zu Unterschnitt und Seitschnitt ist es verhältnismäßig einfach auf Topspin zu reagieren. Bei der Annahme eines Topspins mit geöffnetem Schlägerblatt sproingt der Ball nach oben ab. Um diesem hohen Ballabsprung entgegenzuwirken, musst du den Topspin mit geschlossener Schlägerhaltung zurückspielen. Hierbei ist es wichtig, dass du darauf achtest, wie viel Rotation sich in dem Topspin befindet. Entsprechend der Stärke der Rotation musst du deine Schlägerhaltung anpassen. Ist es ein schwach angedrehter Ball, musst du den Tischtennis Schläger nur leicht schließen. Ist es allerdings ein stark rotierter Topspin, so solltest du den Schläger stark schließen.
Seitschnitt
Seitschnitt beschreibt die schwierigste und zugleich gefährlichste der drei Schnittarten. Vorweg solltest du hierbei beachten, dass Seitschnitt meist mit Unterschnitt oder Topspin kombiniert ist. Doch was kannst du dir unter Seitschnitt vorstellen und wie erzeugst du ihn? Seitschnitt beschreibt die Rotation, bei welcher sich der Ball zur Seite dreht. Dieser Seitschnitt kann entweder links- oder rechtsgedreht sind. Du kannst dir dies von der Balldrehung so vorstellen, wie wenn man beispielsweise einen Basketball auf dem Finger andreht.
Wie du auf Seitschnitt reagieren solltest
In der Theorie ist es relativ einfach auf seitlich angeschnittene Bälle zu reagieren. Du musst den Ball einfach in die entgegengesetzte Richtung spielen, wie der Ball eigentlich von deinem Schläger abspringen würde:
- Ist der Ball von der linken Seite angedreht, so springt der Ball bei offener Schlägerhaltung nach rechts ab. Als Rückschläger musst du daher den Ball etwas mehr nach links platzieren um diesen Seitschnitt auszugleichen.
- Ist der Ball von rechts angedreht, so springt der Ball bei offener Schlägerhaltung nach links ab. Als Rückschläger musst du deinen Schlag daher nach rechts platzieren um diesen Seitschnitt auszugleichen.
Im Spiel ist die Schwierigkeit allerdings nicht auf ausschließlich seitlich angedrehte Bälle zu reagieren, sondern auf Bälle, bei denen Seitschnitt mit Unterschnitt oder Topspin vermischt wurde. Die Problematik hierbei ist zu erkennen, wie viel Seitschnitt und wie viel Unterschnitt bzw. Topspin in einem Ball ist. Durch die Vermischung des Schnitts wird es deutlich schwieriger zu erkennen wie viel des jeweiligen Schnitts in einem Ball ist, was wiederum zu einer häufigeren Fehleinschätzung des Schnitts und somit zu Fehlern führt. Um von dieser Schwierigkeit den Schnitt genau zu erkennen zu profitieren, nutzen viele Spieler besonders beim Aufschlag eine Kombination aus Seit- und Unterschnitt beziehungsweise aus Seitschnitt und Topspin. Als Rückschläger ist es hierbei die Kunst über den Ballabsprung zu erkennen wie viel des jeweiligen Schnitts in einem Ball ist. Springt der Ball beispielsweise sehr flach ab, so deutet dies auf viel Unterschnitt im Ball hin. Springt der Ball im Gegensatz eher hoch ab, so verfügt der Ball über Topspin.
Zusammenfassung
Abschließend lässt sich sagen, dass Rotation zusätzlich zum Tempo der Schläge einen zweiten äußerst wichtigen Qualitätsfaktor darstellt. Besonders im Profibereich, in dem die Spieler alle in der Lage sind schnell zu spielen, entscheidet oft die Variabilität in der Rotation und Platzierung über die Punktgewinne. Als Amateur kann Rotation aber auch der entscheidende Faktor sein ob du ein Spiel gewinnst oder nicht. Daher solltest du im Training mit den verschiedenen Schnittarten experimentieren und diese zu deinem eigenen Vorteil zu nutzen. Hierbei solltest du beachten, dass nicht nur die Intensität der Rotation von großer Bedeutung ist, sondern auch wie sehr du die genannten Schnittarten variierst. Wenn du beispielsweise im Training eine Übung spielst, solltest du versuchen deine Schläge manchmal etwas langsamer, dafür aber mit mehr Rotation zu spielen und manchmal härter, aber mit weniger Rotation zu spielen. Im Verlauf eines Wettkampfspiels ist es wichtig zu erkennen ob dein Gegner eher mit Rotation oder eher mit Tempo Probleme hat und dein eigenes Spiel daran anzupassen.
Ein Gedanke zu “Tischtennis Schnittarten | Tipps & Tricks”
Diese Information ist sehr lehrreich, und empfehlenswert.